Rede des Alterspräsidenten Wolfgang Schwarz zur konstituierenden Sitzung der Regionalversammlung Südhessen am 16. November 2011

16.09.2011

Wir stehen am Arbeitsbeginn der 8. Legislaturperiode der Regionalversammlung Südhessen (RVS). Die neugewählten Kolleginnen und Kollegen sowie die bewährten Mitstreiter aus den vergangenen Jahren sind aufgefordert, zu einer konstruktiven, fairen Zusammenarbeit. Die Region steht bedingt durch den beschleunigten Strukturwandel und dem Wettbewerb der Regionen in Deutschland und Europa vor neuen Herausforderungen. Der Schutz der natürlichen Lebensgrundlage und die Sicherung von vernetzten Freiräumen, um die Lebensqualität zu gewährleisten sowie die Herausstellung unserer Standortvorteile und die günstige Infrastruktur für Neuansiedlungen, erfordern eine klare Positionierung.

Die Region Frankfurt/Rhein-Main ist nach der Rhein-Ruhr-Region der größte Verdichtungsraum in Deutschland. Wir haben jetzt die Aufgabe auf der Grundlage des verabschiedeten Regionalplanes zu beraten und zu entscheiden. Wir wollen damit einen wichtigen Beitrag leisten zur Stärkung der Metropolregion Rhein-Main und zu enger Kooperation mit der Metropolregion Rhein-Neckar.

Wir müssen künftig bei unserer Arbeit das vorhandene Kirchturmdenken, parteipolitische und persönliche Eitelkeiten ablegen, um zu einem besseren Umgang miteinander zu kommen. Das Unbehagen sowie das Misstrauen der Bevölkerung gegenüber den politisch Verantwortlichen haben sich erheblich verstärkt; wir sind aufgerufen, verlorenes Vertrauen zielstrebig zurückzugewinnen. Die Entwicklung unserer Region erfordert eine Zusammenarbeit die sich mehr auf Gemeinsamkeiten besinnt. Dabei sind unsere Beratungen und Entscheidungen unabhängig von möglichen neuen Organisationsmodellen zu führen.

Für die Außendarstellung unserer Arbeit bleibt sicher noch viel zu leisten. Es ist eine Frage der Mentalität von jedem einzelnen, ob wir in der Vielfalt unsere Stärken weiter entwickeln können oder ob wir durch engstirnige Lokalpolitik uns blockieren.

Mögen unsere Bemühungen zur positiven Gestaltung unserer Region und zum Wohle unserer Bürger, insbesondere aber zur Schaffung neuer Arbeitsplätze und der Erhaltung vorhandener, bestimmt sein von dem Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Ganzen, auch über Parteigrenzen hinweg, um den Wettbewerb der Regionen in Deutschland und Europa bestehen zu können.

Es ist wieder eine Besinnung auf einige Grundsätze notwendig, die Max Weber 1919 in seiner berühmten Schrift ›Politik und Beruf‹ aufzeichnete, nämlich:
drei Qualitäten sind für Politiker entscheidend – Leidenschaft, Verantwortungsgefühl und Augenmaß Er meint, Leidenschaft im Sinne von Sachlichkeit, Verantwortlichkeit gegenüber dieser Sache sowie Augenmaß mit der Fähigkeit die Realitäten mit innerer Sammlung und Ruhe auf sich wirken lassen.

Nehmen wir die Herausforderungen an. Dabei ist konstruktive Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidenten, und seinen qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine notwendige Voraussetzung zur Erfüllung unserer Aufgaben.